Die Sicht eines Bildungsaufsteigers: “Bei mir wurde einfach angenommen, ich werde keinen Master absolvieren”

Lieber Blog,

mein Name ist Veit Voßhans und ich bin ein Absolvent des Studienganges „Theorie und Vergleich politischer Systeme im Wandel“, abgekürzt TuV. Natürlich stellt man sich auf Partys nicht mit diesem langen Studiengangs-Namen vor. Hier wird erwähnt, man studiere einen politikwissenschaftlichen Master. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Arbeitserfahrung, sowie im Schnitt zehn Jahre älter zu sein, ist man im Bachelor noch eine Seltenheit. Im Master kann man jedoch auf ein Äquivalent treffen. Mit diesem gebrochenen Lebenslauf schreibe ich nun aus der Sicht eines Bildungsaufsteigers und wie ich meinen Studiengang wahrgenommen habe. 

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An American in Berlin: Reflections on the German Federal Elections

Gastbeitrag von Mark I. Vail

In my twenty years as a scholar of European politics, I have become quite familiar with conventional wisdoms about Germany. Unlike, say, the French, whose politics are said to be existential and profoundly ideological, Germans are viewed as deeply conservative and committed to established ways of doing things, with centrist parties that share a commitment to the status quo. German politics has long been seen as “consensual” and inertial, with decades of shared prosperity intertwined with a centrifugal politics in which little changes and fundamental questions of social and economic order are rarely reconsidered.

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14-Punkte-Plan von Bildungsforscher: Was sich in der Schule nach Corona ändern muss

Ein Beitrag von Prof. Dr. Michael Kerres  (erstveröffentlicht im Blog “Learning Lab“)

 Laptop auf oder zu? Wie digital bleibt Schule nach der Corona-Krise? Geht es für viele Schüler ganz einfach wieder zurück zum „Regelbetrieb“? Bildungsforscher Michael Kerres nennt die wichtigsten Punkte, um Digitalisierung an Schulen auch nach der Pandemie voranzutreiben.

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Wie wirkt politisches Marketing über soziale Medien auf die demokratische Resonanz der Bürger*innen?

Ein Umfrageexperiment zur Messung der Wirkung politischer Online Werbung der kommunalen Ebene auf Facebook und Instagram.

Ein Gastbeitrag von Jolyn Gutschmidt

Informationen über die Autorin:

Jolyn Gutschmidt beendete im Februar 2021 den Master-Studiengang „Politikwissenschaft, Public Policy und öffentliche Verwaltung“ an der Universität Duisburg-Essen. In ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Wie wirkt politisches Marketing über soziale Medien auf die demokratische Resonanz der Bürger*innen? Ein Umfrageexperiment zur Messung der Wirkung politischer Online-Werbung der kommunalen Ebene auf Facebook und Instagram“ untersuchte sie die Wirkung politischer Marketing-Maßnahmen auf die demokratische Resonanz der Bürger*innen. Der folgende Beitrag dient der Zusammenfassung zentraler Erkenntnisse dieser Studie.

Soziale Medien sind heute selbstverständlich in den Alltag der Menschen integriert. In der Wirtschaft gehören entsprechende Marketing-Maßnahmen schon lange zum daily business. Im politischen Kontext erhielt dieser Kommunikationskanal erst deutlich später Aufmerksamkeit. Dabei stellt sich die Frage, welche Wirkung von Social-Media-Maßnahmen ausgeht. Denn insbesondere für die kommunale Ebene ist die Frage der Rentabilität von Marketing-Maßnahmen aus finanzieller Sicht essenziell.

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Measuring subjective social stratification: How does the graphical layout of rating scales affect response distributions, response effort, and criterion validity in web surveys?

Dr. Timo Lenzner & Dr. Jan Karem Höhne

Previous research has shown that survey question characteristics, such as the shape of rating scales, can affect how respondents interpret and respond to survey questions. For example, earlier studies reported different response distributions for survey questions employing rating scales in the form of a ladder and in the form of a pyramid. The current experiment, implemented in the probability-based German Internet Panel (N = 4,377), re-visits and extends this research by examining how the two graphical layouts (ladder vs. pyramid) affect response behavior and data quality of a survey question on subjective social stratification. Weiterlesen

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Von der Diktatur in die Demokratie? Die politische Integration von Menschen spanischer, portugiesischer und griechischer Herkunft in Deutschland

Von Manuel Diaz Garcia

 

Info über den Autor:

Manuel Diaz Garcia beendete im März 2020 den Bachelor Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Im Rahmen seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Von der Diktatur in die Demokratie? Eine qualitative Inhaltsanalyse von Einzelinterviews zur politischen Integration von Menschen spanischer, portugiesischer und griechischer Herkunft in Deutschland“ untersuchte er die politische Integration von Migrantinnen[1] in Deutschland. Im folgenden Beitrag werden einige Ergebnisse dieser Bachelorarbeit vorgestellt.

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Essens Oberbürgermeister Kufen (CDU) vor einem Wahlsieg im ersten Wahlgang?

Ein Gastbeitrag von Lucas Constantin Wurthmann,

https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/pw-marschall/team/lucas-constantin-wurthmann-m-a/ , Universität Düsseldorf)

Am 13. September 2020 wählt Nordrhein-Westfalen in den Kommunen seine kommunalen politischen Vertretungen neu. Dabei scheint sich in der Stadt Essen eine politische Sensation abzuzeichnen: In einer derzeitigen Umfrage des Instituts Infratest dimap liegt der amtierende CDU-Oberbürgermeister, Thomas Kufen, in der Wähler:innengunst laut einer Sonntagsumfrage bei 60% Zustimmung und kann sich eine Wiederwahl im ersten Wahlgang erhoffen (Infratest dimap 2020a). Kufen wäre damit seit 1999 der erste Kandidat, der es im ersten Wahlgang in das Amt schafft (vgl. Abbildung 1), wurde die Direktwahl des (Ober-)Bürgermeisters in NRW erst zur Kommunalwahl 1999 eingeführt (Kost 2015, S. 248). Weiterlesen

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Corona: Wie schlimm ist es, zu Hause zu bleiben?

Von Prof. Dr. Martin Schröder

(Zweitveröffentlichung, ursprüngliche Veröffentlichung unter https://www.martin-schroeder.de/2020/03/21/zu-hause-bleiben/)

Was passiert, wenn Menschen aufgrund der Corona-Krise erzwungenermaßen zu Hause bleiben müssen? Ich sehe vor allem drei Effekte, zwei davon negativ, einer positiv. Negativ ist, dass Menschen weniger soziale Kontakte haben und weniger das Gefühl, ihr eigenes Leben zu kontrollieren. Doch positiv könnte sein, dass wir alle das Gefühl haben, zusammen eine gemeinsame Aufgabe zu bewältigen, was zu einer Stärkung des Gemeinschaftsgefühls führt. Wie negativ beeinflussen die ersten beiden Aspekte uns und wie positiv könnte der letzte Effekt sein?

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Das umstrittene Verfassungsreferendum der Türkei 2017: Die Sicht britischer und deutscher Onlinezeitungen

 Von Doguhan Fidan

Am 16. April 2017 stand die Türkei vor eine der wichtigsten politischen Fragen, die die türkische Demokratie und das politische System der Türkei transformiert hat: Soll das Präsidialsystem in der Türkei eingeführt werden oder nicht? Die Türkei leistet unter anderem einen relativ großen Beitrag dazu, die Staaten der Europäischen Union zu sichern (Scotti 2017, S. 266). Ein gutes Beispiel hierfür, um nur eins zu nennen, ist das EU-Türkei-Abkommen. Vor allem aus sicherheitspolitischen Gründen dürfte es daher die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union näher interessieren, wie sich die Demokratie und Stabilität der Türkei mit der Einführung des neuen Präsidialsystems fortentwickelt hat. Weiterlesen

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Brexit Day: Why an LSE-trained Academic is Deeply Sad in Germany

By Achim Goerres

This is a rather personal contribution that does not fit the usual remit of our blog.

I am deeply sad today. Today is Brexit Day, the 31st of January 2020. At midnight Brussels time, the United Kingdom will leave the European Union.

The United Kingdom is my second home, and I sense that that feeling is somehow compromised by her leaving the EU. I know that Brexit does not really change much about my academic future:  I can still visit the UK as often as I like, I can work together with British colleagues, I can become a visiting professor, or I can work in the UK even though I will have to apply for a permit in the future.

In contrast to all that remains the same, Brexit Day really makes me reflect about my academic past.

I am who I am academically (and probably personally, too) because the UK was a member state of the European Union in my formative educational years. In late September 2001, I arrived via Eurostar at London Waterloo from my hometown of Dueren (30 km off Aachen). Recently graduated with a BA in European Studies from the University of Osnabrueck, I had two pieces of luggage weighing more than 40 kg (no weight maximum being one of the thrills of the Eurostar), a spot to study for a Master of Science in Comparative Politics at the London School of Economics and a full stipend to cover fees and living expenses.

This started my British academic upbringing that finally amounted to an MSc, a PhD and a Postgraduate Certificate of Teaching in Higher Education, all from the LSE. For a total of four years, broken English was my first language.

I lived a privileged, metropolitan life in London. Pampered with numerous stipends from Germany, the UK and the LSE, I took in the full breadth and depth of LSE academic life. I benefitted both from British and German tax-financed stipends, such as an ESRC studentship or from the German Academic Exchange Service.

During my three PhD yeas, I was a politically fully integrated EU citizen in the United Kingdom. Tony Blair was my prime minister, too. Excitedly, I went to the voting station close to King’s Cross to vote for London Mayor, the London Assembly and the European Parliament in 2004. I remember meeting various other voters from EU countries and former Commonwealth countries at the station with whom I shared the honour of voting in a country of which we were not nationals.

All this great academic and political experience – I would not have had most of it without the UK having been an EU member state.

When I decided to pursue a PhD at the LSE in 2003 (after one year back in Germany), it was a necessary condition that my partner, also a German citizen, and I could easily transition from being students to working. As EU citizens in an EU country, we were certain about the ease of that transition and did not waste a single thought on this. For us to be able to work in the UK in 2003 meant we only had to get a National Insurance Number, a time effort of about 30 minutes at a local branch of the Department of Work and Pensions.

If I was in the same personal position in the year 2020 as I had been in 2003, I would not choose to study for a PhD in the United Kingdom, simply because the uncertainty and burden of getting work permits and residence permits would have been too much for this alternative me and his partner.

This alternative me would not have studied at the LSE, would not have benefitted from all the academic privileges, would not have been shaped to be a British academic and would not have developed such a strong emotional bond with the United Kingdom.

This alternative academic me would not have been the same. Other aspiring academics in Germany today will not be able to walk the easy path that was open to me almost two decades ago.

This is why I am deeply sad today.

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