Stop watching us – IT in Zeiten von PRISM

Welchen Diensten und Anbietern kann man noch trauen? Das fragen sich verunsicherte Nutzer von Datendiensten zurecht im Angesicht der immer neuen Enthüllungen in der  NSA-Affäre bzw. im PRISM-Datenschutzskandal.

Während Experten schon lange vermutet haben, dass Dinge, die technisch möglich sind, von Geheimdiensten auch getan werden (Echelon, mögliche Verbindungen von Facebook zu Geheimdiensten, the guardian 2008),  sind viele begeisterte Nutzer von Web2.0-Diensten nun in Sorge um ihre Privatsphäre.  Das Ausmaß des PRISM-Skandals ist erschreckend, da offensichtlich viele Anbieter von Diensten und Betriebssytemen betroffen sind.

Update: Welche gesellschaftliche Auswirkungen die PRISM-Überwachung haben kann, wird in diesem Youtube-Video eindrücklich und unterhaltsam visualisiert.

Es gibt aber für alle Dienste Alternativen. Etwas Informationsbeschaffung und ein wenig Verzicht auf Bequemlichkeit hilft die Privatsphäre zu stärken und den Datenschutz zu gewährleisten. Unter prism-break.org werden derzeit datenschutzkonforme Alternativen zu vielen Diensten gesammelt und vorgeschlagen.

Was kann der Einzelne nun für seine Privatsphäre tun?

Android_Daten_sichern_bei_Google
Wer auf einem Android-Smartphone Eduroam konfiguriert hat und unter „Einstellungen“ – „Sichern & zurücksetzen“ bei „Meine Daten sichern“ einen Haken eingetragen hat, muss schnellstens sein Uni-Passwort ändern und vorher diesen Haken entfernen! Bei alten Android-Versionen steht das unter „Einstellungen“ – „Datenschutz“.

Was tut das ZIM?

In der  Diskussion um Verlagerung von Diensten in die Cloud werden vom ZIM immer datenschutzkonforme Private Cloud Lösungen als Alternative vorgeschlagen. Daten von Hochschulangehörigen dürfen nicht auf Servern außerhalb Europas gehostet werden, da sonst kein europäisches Datenschutzrecht zur Anwendung kommt.

Einen Dienst, den wir alle benutzen und den es schon viel länger gibt als das Web, ist E-Mail. Auch bei Konfiguration von POP3 und SMTP über SSL bzw. TLS-Verschüsselung, kann nicht von einer sicheren Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgegangen werden. Auf den Mailbox-Servern Ihres Providers, auch im ZIM, sind ihre Mails immer unverschlüsselt gespeichert. Wenn Sie ein Postfach auf Servern des ZIM verwenden, können Sie aber sicher sein, dass nach den Regeln deutscher Datenschutzgesetzgebung vorgegangen wird. In Deutschland ansässige Provider, wie GMX und Web.de, sind sicherlich viel vertrauenswürdiger, als beispielsweise Google Gmail. Das aktuell propagierte DE-Mail als verbindliche Kommunikation zwischen Ämtern und Bürgern realisiert aber keine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was Experten seit langer Zeit kritisieren.

Das ZIM stellt für fast alle angebotenen Dienste auch Konfigurationsanleitungen für Open Source Alternativen zur Verfügung. Wir beraten Sie gerne!


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